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Abschied aus Fleury und Ende des Abenteuers

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Liebe Leserin, lieber Leser, zum letzten Mal heiße ich dich herzlich auf meinem Blog willkommen. Seit letztem Montag ist einiges passiert: Ich habe mich von den Mönchen in Fleury verabschiedet und die Rückreise nach Bayern angetreten. Dort wartete viel Bürokratie auf mich, die meinen Geist nach dieser langen Zeit der Stille und Kontemplation im Kloster in Anspruch nahm: Organisation, Bürokratie und Planung für die „neue Existenz“ standen an, wozu ein Umzug kommende Woche zählt. Aber beginnen wir wiederum chronologisch: Nachdem Lisa mit Erfolg und Gottes Hilfe am Sonntag abgereist war, habe ich die Messe in der Klosterkirche besucht, welche Frere Theophan musikalisch mit Querflöte gestaltete. Zusammen mit ihm bin ich während der Wochenenden oft baden oder wandern gegangen. Dabei haben wir oft Musik gehört, Fotos angesehen oder über Gott und die Welt sinniert: Er in stockendem Deutsch, ich in gebrochenem Französisch. Über die Zeit hat sich ein freundschaftliches Band entwickelt. Desw

Woche 24: Ein Hoch auf die Niederländer

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Liebe Leserin, lieber Leser, gerne berichte ich euch von vergangener Woche, die einerseits im Zeichen des bevorstehenden Aufbruchs stand, andererseits ein vertrautes Gesicht bekommen hat, nachdem mich am Wochenende eine Freundin besucht hat, die ich seit Kindstagen kenne. Doch beginnen wir von vorne: Die dieswöchigen, ersten Aufnahmen meiner Handykamera subsumieren sich unter dem Datum des 31. Juli, dem Mittwoch: Auf dem Weg zum Abendessen habe ich das Glasfenstermosaik im Kreuzgang fotografiert, welches die Mutter Gottes mit Jesuskind darstellt. Ein tatsächlich schönes Kunstwerk, gerade wenn das Sonnenlicht die Glaswürfel flutet. Dann leuchtet sie dem eintretenden Mönch oder Gast entgegen: Kunst der Sechzigerjahre kann schön sein. Das beweist auch der Blick ins Refektorium, von welchem ich ebenfalls ein Foto machen konnte: Auf den Nachmittag desselben Tages lassen sich weitere Aufnahmen datieren. Da mir Theophan aufgrund des heißen Sommerwetters spontan angeboten hat, bei der Arbe

Woche 23: St. Germigny-des-Pres et Chateauneuf-sur-Loire

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Liebe Leserin, lieber Leser, hinter mir liegt eine ereignisreiche Woche: Um sich auszukurieren, hat meine Mutter erst diesen Montag das Kloster wieder verlassen. Am Wochenende konnte sie so noch eine spirituelle Zeit verbringen. Der Abwechslung halber bekam ich am selben Tag einen neuen Arbeitsauftrag: Zusammen mit Theophan und Pfadfindern ging es auf einem Traktor mit Anhänger zum Auflesen von geschnittenem Holz in den Garten, welches wir dann in ein nahegelegenes Gehöft transportieren, um es für den Winter in einer Scheune anzuhäufen. Dort gibt es ähnlich wie in Einsiedeln ein Quartier für Jugendgruppen. Das gemächliche Fahren durch diese von Grün strotzende Landschaft war jedenfalls ein Highlight. Größere Räume und Säle der Abtei wie der Aufenthaltsraum der Hotellerie oder das Refektorium werden im Winter mit Schnittholz beheizt. Anschließend erzählte Pere Pierre Marie bei Kuchen und Softdrinks den Pfadfindern von seiner Berufungsgeschichte. Bereits als junger Mann wollte er M

Woche 22: Die Covid-WG

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Liebe Leserin, lieber Leser, leider gibt es krankheitsbedingt diese Woche wenig zu berichten. Nach einem kurzen und schönen Wochenstart am Montag habe ich mich bei meiner Mutter mit Covid angesteckt und seitdem die Woche im Bett verbracht. Gegenseitig haben wir uns "gepflegt", sodass meine Mutter nun bereits wieder auf den Beinen ist. Bei mir geht es auch aufwärts dank unserer "Covid-WG" in einer Einzimmerwohnung im Gästetrakt!   In diesem Sinne hoffe ich, es geht euch gut! Bis nächste Woche und zum nächsten Eintrag! Herzlich!  Raphael      

Woche 21: Tage in Deutschland und Sommerfeste

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Liebe Leserin, lieber Leser, diesmal blicke ich auf eine recht abwechslungsreiche Woche zurück: Am Samstag, den 3. Juli bin ich nach Deutschland gereist, um ein paar organisatorische Dinge zu klären. Nach meiner Ankunft und einer Übernachtung in München, ging es am nächsten Tag zu einer Wohnungsbesichtigung in das nahegelegene Landshut und danach zu einem Freund nach Gröbenzell. Nach einer weiteren Übernachtung habe ich am Montag meine Pastoralkurskollegen erstmals kennengelernt und konnte ein paar erste Kontakte knüpfen: Vom Ägyptologen über den ehemaligen Sparkassenmitarbeiter bis hin zur Pianistin war eine große „Bandbreite“ an Professionen vertreten. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit eint alle der Glaube an Gott – durchaus bemerkenswert. Paris Gare de l´Est: Train Grand Vitesse... ...mit dem Ziel München Hauptbahnhof "Niederbayerische" Landschaft zwischen München und Landshut Am selben Tag reiste ich zu meinen Eltern in der Nähe von Regensburg ab, um dort am nächsten Tag

Woche 20: Lesen und baden

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Liebe Leserin, lieber Leser, heute mal ein vorgezogener Eintrag, da ich in ein paar Stunden für einige Tage nach Deutschland abreise. Wie die vergangenen Wochen war auch diese eine eher gewöhnliche Woche ohne große „Highlights“. Ich hatte Zeit zu lesen: Im Moment durchstöbere ich das auch in deutscher Sprache erschienene Tagebuch von Etty Hillesum „Das denkende Herz“, welches in den vierziger Jahren in den besetzten Niederlanden entstand. Die Schriftstellerin jüdischen Ursprungs schildert darin ihre alltäglichen Erlebnisse sowie ihren „Weg mit Gott“ allen Schwierigkeiten zum Trotz. Die äußeren Umstände für „unerwünschte“ Personengruppen verschlechtern sich in den frühen vierziger Jahren rapide. Schließlich organisieren die Juden selbst ihre Deportation, an der Etty zunächst mitwirkt, von der sie später genauso erfasst wird und welche schließlich das Ende der Tagebucheinträge bedeutet. Im Gegensatz zu Anne Frank geht sie nicht in den Untergrund und teilt „solidarisch“ das „Massenschic

Woche 19: Artisanat monastique et Notre-Dame de Bouzy-la-Forêt

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Liebe Leserin, lieber Leser, ich melde mich etwas verspätet erst heute, da ich den gestrigen Morgen „verschlafen“ habe, an dem ich normalerweise am Blog geschrieben hätte: So kommt das „Update“ erst jetzt. Die vergangene Woche war relativ gewöhnlich. Doch beginnen wir von vorne: Am Mittwoch, den 26. Juni, hat mir Theophan einen näheren Einblick in sein künstlerisches Schaffen gegeben und mir sein Atelier im Keller der Klosteranlage gezeigt. Zusammen mit zwei anderen Brüdern bemalt er Porzellan, das sie über den Großhandel einkaufen. Während er Blumenmuster bevorzugt, bemalt ein anderer Bruder die Teller, Tassen und Teekannen mit farbprächtigen Singvögeln. Die Farben werden mithilfe von Terpentin aufgetragen. Die fertigen Services werden dann oben im Klosterladen angeboten ähnlich wie die Bonbons der Konfiserie, welche ich leider noch nicht in Augenschein nehmen konnte. Einzelstücke und Muster für die Porzellanarbeit stehen in den Wandschränken Modell für die Künstler: Wandschrank m